Freitag, 24. Februar 2012

Abschied nehmen

Wie nimmt man Abschied, wenn Mann genau weiß, es ist für immer?

Es gibt Erfahrungen, die will man nicht machen und doch zwingt einem das Leben sie auf. Genau dieses Leben, das so ungerecht ist.

Da ist ein Mann, gerade mal Anfang 40, dieser Mann lebt für seine Familie, seine zwei Kinder. Ein Mensch, der vor Lebensfreude sprüht, immer ein Zwinkern in den Augen hat und stundenlang mit den Jungs über die Wiesen bolzt, seinen Kindern Respekt und Liebe aufzeigt, der den Boden anbetet, über den seine Frau läuft - auch noch nach 20 Jahren gemeinsamer Zeit.
Ein Mensch, der immer für seine Freunde da ist, einen großen Freundeskreis hat, ein Mensch der einfach glücklich und zufrieden im Leben .... war

Denn mitten aus dem Nichts hat die tückische Krankheit zugeschlagen, hat einfach alles kaputt gemacht...das Leben!

Ein Jahr und drei Monate hat er gekämpft, unmenschliche Kräfte aufgebracht, um seine Kinder aufwachsen sehen zu dürfen, schon längst schien seine Zeit um.
Jetzt ist es soweit, er kann nicht mehr, es geht nicht mehr, Tage? Wochen? Stunden?

Heute hat er seine Freunde um sich gesammelt, hat Abschied genommen. Es wurden Geschichten erzählt, es wurde gelacht, geweint und es wurde gemeinsam geschwiegen.

Wie nimmt man Abschied, wenn man zum Abschied sagt, ich komm in einigen Tagen wieder und als Antwort kommt:"wenn ich dann noch bin"

Es gibt Erfahrungen, die sollte man nicht machen müssen...

Dienstag, 21. Februar 2012

was sicher nicht ins Essen gehört oder wie kommt das Messer in die Wurst

Es ist bekannt, ich esse kein Fleisch und jetzt weiss ich auch wieder warum.
Und eigentlich mag ich auch dieses Internet-Bashing verschiedener Firmen nicht, aber da sich die betroffene Firma so unprofessionell benimmt, habe ich mich dazu entschieden, es doch zu tun.

Und weil ich einfach finde, in eine Wurst gehört kein Teppichmesser!!!

Denn genau das ist es, was ich dort gefunden habe, besser aus dem Munde des Kindes gefischt habe.



Also der Reihe nach. Begonnen hat die Geschichte am 10.12.11 als ich in der Metro ein Paket Original Berliner Currywurst ohne Darm gekauft habe. Mein Mann ist Berliner und diese Art der Wurst erweckt in ihm Kindheiterinnerung.  Gute Ehefrau die ich bin, habe ich das Riesen-Paket gekauft. Ein Teil der Wurst wurde zum Fondue verwendet, der andere Teil eingefroren.

Ja, und genau diese Teile taute ich am 13. Februar, also genau vor einer Woche, wieder auf. Der Teenager hing mit einem Magen-Darm-Virus über der Schüssel, ich hatte im Büro gegessen, also dachte ich, bekommt das kleine Kind eben mal eine Currywurst - selten genug hat er dieses Vergnügen.
Also wurde eine Wurst geschnibbelt, mit Currypuvlver und KetchUp verziert (ehrlich, so was gibt es bei uns vielleicht einmal im Jahr) und dem Kinde vorgesetzt.

Kind kaut, Kind schmatzt, Kind spuckt...."Ihhh, da ist Knochen drin" Häääää?? Knochen in der Wurst?
Na, und dann habe ich mir das Teil angeschaut...ein rotes, abgebrochenes Plastikteil, vorne eine scharfe, metallene Messerspitze wie bei einem Teppichmesser.

Zunächst war ich nur erleichtert, dass das Kind gespuckt hat, die Reste plus die noch im Topf befindlichen drei Würste wanderten in den Müll.

Aber irgendwann befand ich dann doch, irgendwer müsste verständigt werden. Aber wer? Ordnungsamt? Verbraucherzentrale? Oder gar die Presse, wie eine staatsanwältlich bewanderte Freundin vorschlug?
Nein, ich bin ja ein Harmoniehörnchen und kam zu der (wohl doch etwas naiven) Entscheidung, das Handelsunternehmen muss informiert werden, die können bestimmt die richtigen Hebel ziehen.

Also habe ich bei der Metro angerufen. Und da muss ich sagen, die haben SOFORT reagiert, haben mich sofort zur betreffenden Filiale und deren Leiter durchgestellt, der sehr professionell reagiert hat und erst mal herausgefunden hat, wann ich das Produkt gekauft habe, hat wohl die Ware (naja, wird wohl schon ne andere Charge gewesen sein) aus dem Regal genommen und versprochen, sich mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen.

Die Nacht war etwas unruhig bei mir, wusste ich doch nicht, ob vielleicht andere Plastik- und/oder Messerteile im Kinde verblieben waren. Und mir wurde schlecht bei dem Gedanken, das Kind hätte einfach runtergeschluckt und sich die Speiseröhre, den Darm oder was auch immer aufgeschlitzt. Denn das Messer war scharf, ich konnte ein Stück Papier damit durchschneiden.

Der nächste Tag kam und meine positive Meinung gegenüber der Metro festigte sich, hat mich doch ein sehr netter Herr von der Qualitätssicherung angerufen, der mir versicherte das Messer und die restlichen Würste (die ich am Abend vorher zur Metro gebracht hatte) gefunden zu haben und an den Hersteller geschickt zu haben. Außerdem fragte er an, ob er meine Daten an den Hersteller geben dürfe, damit dieser sich mit mir in Verbindung setzen könne. Klar, gerne!

Zwischenzeitlich bin ich mal zum Metzger meines Vertrauens gegangen und habe ihm die Bilder des Messers (denn das Original"Beweismittel hatte ich ja der Metro und somit leider dem Hersteller überlassen) gezeigt, um in Erfahrung zu bringen, wie sowas in eine Currywurst ohne Darm kommen kann.
Es ist ganz simpel: Currywürste ohne Darm werden wohl in Plastik gegart, damit sie in Form kommen, diese enge Plastikhülle wird am Ende des Produktionsprozesses abgeschnitten...womit? Mit kleinen Messern, so wie ich eines gefunden habe.

Was mir nicht klar ist, fällt dieser Firma, die im Internet ihre Qualität preist, eigentlich nicht auf, dass ihnen ein Messer abgebrochen ist? Wird da nicht alles versucht, zu verhindern, dass sowas in Kundenmägen landet? Oder denken die, wer sowieso so einen Scheiss in sich reinfr...t, der hat eh einen Magen aus Stahl und ein wenig mehr kann nicht schaden?

Wie auch immer, die Metro kümmerte sich, informierte aber offensichtlich nur den Hersteller.
Und der? Immerhin ziemlich schnell setzte sich dieser Hersteller mit mir in Verbindung.

Mit einem Anruf, um zu hören, wie und wo ich genau das Messer gefunden habe?

Nein, mit einem Brief, der nahe an einem Standardbrief ist:

 "beziehen uns auf ihre Reklamation (Halllooooooooooo???? Keine Reklamation!!!! Die Wurst war nicht schlecht oder verdorben, es steckte ein Messer drin!!!!!!!!!).....bedauern die Ihnen und Ihrem Kind entstandenen Umstände (hey, kein Umstand...ein Messer im Mund!)
....Sobald wir unsere internen Untersuchungen abgeschlossen haben, werden wir uns umgehend bei Ihnen melden, um Sie ausführlich über die Ergebnisse unserer Untersuchungen zu informieren."

Dieser Brief wurde am 15.2. geschrieben, heute haben wir den 21.2. und was kam seitdem?????
Nichts, gar nichts!!!!!
Wielange brauchen die um herauszufinden, dass das ein Messer von denen war? Wielange brauchen die, um Ergebnisse zu Tage zu führen?

Was ich erwartet habe? Na, zumindest das, was die Metro getan hat, hier mal anrufen und sich PERSÖNLICH zu entschuldigen und mir zu erklären, wie ein verdammtes Messer in die Berliner Currywurst ohne Darm kommt.
Die Firma hat einen wunderbaren Facebook-Account, die sind sehr aktiv, aber einen Telefonhörer in die Hand zu nehmen oder einen netten, persönlichen Brief zu schreiben, das geht offensichtlich nicht!!!

Wollt ihr das Messer nochmal sehen, liebe Firma?
Originalzutat der Berliner Currywurst ohne Darm der Firma mischau...




das Ding war im Mund meines Kindes!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und ihr schafft es nur zu einem Formbrief????? Super!

Und die Metro? Die rief gestern an (wohlgemerkt, die Zentrale) und fragte, ob denn alles zu meiner Zufriedenheit gelaufen sei....nein, ist es nicht ganz, jedenfalls nicht von Herstellerseite!

Insofern werde ich jetzt doch an die Verbraucherzentrale, das Ordnungsamt oder die Presse gehen.
Mal sehen, bis morgen gebe ich ihnen noch Zeit, wenn dann immer noch Schweigen im Walde ist, ruf ich erst mal die Verbraucherzentrale an.

Ich möchte hier übrigens noch ausdrücklich das Verhalten der Metro loben, die haben ein super Krisen- und Betreuungsmanagement gemacht. 
Hey, und ich hab sogar das Geld für die Würste zurückbekommen :-)

Fortsetzung folgt....

Sonntag, 5. Februar 2012

Buch, Bücher, eBook und viel zu wenig Zeit

Es gab eine Zeit, die Vorkinderzeit, da verbrachte ich meine freie Zeit generell auf dem Sofa mit einem Buch vor der Nase. Es kamen die Kinder, die freie Zeit verschwand.

Ich kann mich an eine Woche erinnern, die Kinder waren klein, und ich nahm mir eine Auszeit, packte meinen Koffer voll mit Büchern, verschwand auf eine norddeutsche Insel - nur ich und die Bücher - und las und las und las und....

Die Zeiten digitalisierten sich und obwohl ich ja durchaus Computerafin bin (haha) war meine Meinung zum Thema eBook klar: "So was kommt MIR nicht ins Haus" Bücher muss man anfassen, knicken und knautschen können.

Lange habe ich durchgehalten, sehr lange, aber dann ist Herr Jobs gestorben und ich habe beschlossen, seine Biografie lesen zu müssen, aber natürlich nicht einfach so....die Jobs-Biografie gehört, meiner Meinung nach, auf ein iPad.

Also wurde sie geladen.....und so nahm das Geschehen seinen Lauf......ich stöberte bei iBooks, bei Amazon und smashbooks.....das war es dann wohl.
Die Fülle der, gerade englischsprachigen, Bücher, die man für gar kein oder wenig Geld aus dem Netz saugen kann ist einfach enorm.
Jeden Tag kommen neue Bücher hinzu, und meine Zeit wird nicht mehr.

Aber es ist wie früher: jede freie Minute sitze ich auf dem Sofa und lese....nur habe ich kein Buch mehr vor der Nase, sondern ein iPad....

....und ich erwische mich bei dem Analogbuch, was ich derzeit lese (Jonathan Kellerman, Mystery) dabei, wenn ich ein Wort nicht verstehe, draufzutippen, um das Wörterbuch zu aktivieren :-)