Samstag, 17. November 2012

15 Sekunden


Stellen Sie sich bitte mal in die Mitte Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und zählen Sie langsam bis 15. Dann versuchen Sie, welche Stelle des Hauses Sie in 15 Sekunden erreichen.
Wieso 15 Sekunden?
15 Sekunden sind die Zeit, die bleibt, nach einem Code Red, also dem Sirenengeheul, dass dem Einschlag einer Rakete vorausgeht, um Schutz zu suchen. Am besten einen gesicherten Raum.

Wie lange dauert es, diesen Text zu lesen?

Meine Sicht der Dinge - Zeit, um Flagge zu zeigen


 
Eigentlich wollte ich es hier unpolitisch lassen, aber manchmal muss man eben Flagge zeigen. Und genauso eine Zeit ist gerade – Zeit Flagge zu zeigen.
Ich bin Deutsche, geboren und aufgewachsen als Jüdin, aber eben auch als Israelin. Zwei Herzen schlagen in meiner Brust und interessanter Weise, immer eines lauter als das anderen, je nachdem in welchem Land ich gerade bin.
Man kann auch sagen, ich bin kein Ganzes, ich bin zwei Halbe. Zusammengesetzt aus zwei Ländern, die durch die Geschichte verbunden sind.
Man ist als Jude übrigens nicht automatisch Israeli, viele Menschen verstehen das leider immer noch nicht. Ich kenne eine Menge Juden, die waren noch nie in Israel und haben mit dem neuen, modernen Israel nichts am Hut. Für sie ist Jerusalem eine Stadt in der Bibel. Das eine ist eine Religion, das andere eine Nation.
Übrigens ist auch nicht Israeli automatisch Jude, das allerdings haben fast alle verinnerlicht.
Aber ich bin alles zusammen: Jüdin, Israelin und auch Deutsche, das geht.
Zurück zum Thema, es ist Zeit Flagge zu zeigen, und zwar die Israelische.
Gern tut man das heutzutage ja nicht, man wird sehr gerne angefeindet, mein Sohn sogar aus seiner Fussballmannschaft geschmissen, weil er sich wagte zum Training im israelischen Nationaltrikot aufzulaufen. Er dachte, wenn türkische und iranische Trikots ok sind, dann gilt das auch für israelische.
Nein, gilt es nicht. Der (moslemische) Trainer verweigerte ihm fortan das Training, er wurde als „du Jude“ tituliert, was nicht nett gemeint war.
Letztendlich musste er den Verein verlassen. Muss ich darauf hinweisen, dass vor der Zentrale des Vereins (eines des Grössten hier) ein Mahnmal für die ermordeten Juden des 2. Weltkrieges gibt? Tja, tote Juden sind halt besser zu ertragen, als Kinder, die in israelischen Trikot trainieren wollen.
Egal, ich schweife ab. Seit einigen Jahren traut man sich als Israeli nicht mehr wirklich auf die Strasse, da gibt es zum einen die nicht ganz unerhebliche Gruppe furchteinflössender Migranten-Sprösslinge, die einen auf offener Strasse bedrohen und bespucken.
Gut, die sind sowieso verloren und landen früher oder später hinter schwedischen Gardinen, denn letztendlich sind das nur Kriminelle. Dass ich in manch einer Dönerbude nicht bedient werde, kann ich verschmerzen, ich esse sowieso keinen Döner.
(Der Fairnesshalber muss aber auch erwähnt werden, dass ich schon tolle Unterhaltungen mit Iranern und Irakern hatte, die ich eben in solchen Dönerbuden oder Obstläden kennengelernt habe. Und dieses kommt deutlich häufiger vor, als das genannte Negativbeispiel....zu diesem Thema werde ich bestimmt an späterer Stelle nochmals zurückkommen).
Das wirklich Schlimme, das ist die Mehrheit, die, die seit Jahren von der Presse infiltriert wird, denen suggeriert wird, der Israeli als solcher ist aggressiv, brutal und lässt alle Palästinenser hinter Mauer einsperren und verhungern. Das sind diejenigen, die fröhlich zum Boykott israelischer Produkte aufrufen, gleichzeitig aber mit den Verbrechern der Fatah Kooperationen abschliessen.
Diejenigen, die brüllen, Nazis raus, gleichzeitig aber Israel boykottieren. Ich finde den Unterschied zwischen „Kauft nicht beim Juden“ und „kauft nicht beim Israeli“ jetzt nicht soooo gross.
Als vor einigen Wochen ein Rabbi in Berlin auf offener Strasse und im Beisein seines sechsjährigen Kindes angegriffen wurde, ging da ein Aufschrei durch die Bevölkerung??? Nunja, es wurde von offizieller Seite davon abgeraten, Kippoth zu tragen, denn das würde die Menschen provozieren.
Aha, also selbst Schuld, wer eine Kippa trägt, als Symbol seiner Religionszugehörigkeit, ist selber Schuld, wenn er eines auf die Fresse bekommt?
Tatsächlich ist es so, in den ersten 35 Jahren meines Leben hier in Deutschland hatte ich nie mit Antisemitismus zu tun, klar Idioten gibt es immer und überall, aber ich hatte das Gefühl, man kann als Jude hier gut leben.
Seit ein paar Jahren ist das nicht mehr der Fall, siehe das Beispiel meines Kindes. Früher hatte ich sogar einen Israel-Aufkleber am Auto, heute würde das dem Auto  sicher nicht gut bekommen. Allein, wie oft mir geraten wird, ich solle doch besser meine Kette mit dem David-Stern verstecken.
Gut, mit alledem habe ich gelernt zu leben, denn ich glaube nach wie vor, Deutschland ist ein guter Platz zum Leben, auch und gerade für Juden.
Aber jetzt ist eben die Zeit gekommen, Flagge zu zeigen für Israel, Flagge für ein Land, das angegriffen wurde und sich wehrt. Ein Land allerdings, dem nicht zugestanden wird, sich zu wehren.
Ich werde in nächster Zeit hier regelmässig Dinge berichten, die in den deutschen Medien nicht berichtet werden, teils, weil es nicht in das derzeitige Weltbild passt, teils, weil es einfach nicht interessant genug aus Sicht der Medien ist.
Ich werde einfach meine Sicht der Dinge schreiben. Aus meiner subjektiven Sicht.
Ich möchte hier betonen, natürlich bin ich pareiisch, auf der Seite Israels, auf der Seite einer demokratisch gewählten Regierung. Das heisst aber nicht, dass ich für diesen Krieg bin, auf gar keinen Fall. Ich finde es schrecklich, auf beiden Seiten sterben Menschen und das ist fürchterlich und sinnlos.
Aber ich werde keine Träne vergiessen, wenn ein Terroristenführer der Hamas liquidiert wird.
Ich weine allerdings um eine Vision in der Menschen friedlich nebeneinander leben, in Respekt füreinander und der jeweiligen Religion. Ich weine um eine Vision, in der sich keiner über den anderen erheben muss.

Freitag, 9. November 2012

Der neueste Trend...Tassenkuchen

Die sozialen Netzwerke sind schon toll...wie sonst käme man an die neuesten Trend heran.

Seit einigen Tagen geistert ein Phänomen durch einschlägige Gruppen und hat in die Mikrowellen von Nord bis Süd Einzug gehalten.

Der Tassenkuchen!

Die traditionelle Version ist "Brownie in a mug"
Die Herstellung ist schnell und einfach und absolut kinderkompatibel:



2 EL Mehl
2 EL Zucker
1 EL Kakao (den echten)
1 EL Öl
1/2 TL Backpulver
Mineralwasser 




Alle Zutaten miteinander in einer Tasse vermischen. Der Teig muss glatt und gerade noch zähflüssig sein.
Dann das Ganze in die Mikrowelle, bei 1000 Watt 1:40 - fertig

Natürlich sind unzählige Variationen möglich, so habe ich zum Beispiel in den Teig noch ein Stück Zartbitterschokolade gesteckt, so dass der Effekt eines flüssigen Schokokerns zu Tage kam - sehr lecker.

Man kann Vanilleeis oder/und Himbeeresauce dazu geben. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die Variante, die meinen Teenager restlos begeistert hat ist diese:

Die ZironenTasse



2 EL Mehl
2 EL Zucker
1/2 TL Backpulver
Zitronenabrieb
1 EL Zitronensaft
(Schuss Cointreau)
etwas Sahne



Alles wieder zusammenmischen bis ein glatter Teig entsteht und ab in die Mikrowelle.

Ich freue mich über eure Variationen in den Kommentaren :-)

Aber vorsicht: Käsekuchen aus der Tasse wird nix, es sei denn man möchte gerade seine Wände neu tapezieren, als Kleister könnte es funktionieren.

Freitag, 21. September 2012

Pea-Mint-Soup

300 gr Peas (deep frozen)
2 Shallots
fresh Mint
500 ml Vegetable Stock
200 ml Cream
juice of 2 Limettes or Lemons

Oliveoil, Salt, Pepper

Peel and dice Shallots
Put 2 TS oil, the deep frozen peas, the mint together in a pot and stew.
Bring in the vegetable stock and cream, after boiling reduce the heat and let it boil 10 - 15 Minutes.

Then you got to blend (mash?) it and pess it through a sieve.
Spice it with lemon juice, salt and pepper.

Donnerstag, 19. April 2012

Von tollen Restaurants und seltsamen Kochshows...

Der Teenager und ich haben ein Lieblingsrestaurant, dieses hier, wir lieben Sushi und hier gibt es einfach das Beste der Stadt....jedenfalls nach unserer Meinung. Mein armer Mann muss mich ab und zu dort hin entführen und inzwischen ist es schon Tradition, der Teenager bekommt dort sein "Geburtstagsschiff". Dabei handelt es sich um ein Schiff voller Köstlichkeiten


Jedenfalls wurde diese Tradition, wie hier zu sehen ist, auch dieses Jahr wieder eingehalten und mein Teenager liebt die Henssler-Küche sehr und findet auch den Küchenchef - Steffen Henssler - ziemlich cool.

Da ergab sich durch Zufall eine Gelegenheit. Kurz vor besagtem Geburtstag klingelte das Telefon und eine nette junge Dame (jedenfalls klang sie jung) fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, als Gast in einer Kochshow teilzunehmen....woher sie meine Telefonnummer hat, weiss ich jetzt auch nicht so genau, aber gut....
Sie zählte mir also sämtliche im Nachmittagprogramm vertretenen Shows auf, von der mir einzig der Name "Küchenschlacht" was sagte, mich aber irgendwie nicht wirklich elektrisierte, bis, ja bis sie den Namen Henssler in den Mund nahm.

Mein Gehirn geriet in Wallung....Henssler....Geburtstag...Geburtstagsgeschenk....Teenager....
Ohne viel Nachzudenken bestellte ich Karten, für meine Freundin nebst Sohn (passenderweise der beste Freund des Teenagers) gleich mit, denn alleine wollte ich dann doch nicht.

Da ich ja bekanntlich Fernsehen nicht zu meinen Hobbys zähle und Nachmittags schon gleich gar nicht, hatte ich keine Ahnung, um welche Sendung es sich eigentlich handelt. Gekocht wird, also kanns ja nicht so verkehrt sein.

Der Teenager war beglückt, dachte er doch, es wird wohl Sushi geben, denn nicht anderes erwartet man ja von Herrn Henssler.

Heute war also der Tag, an dem wir uns im Fernsehstudio einfinden sollten (ich bekam auch regelmässig Mails der Produktionsfirma geschickt, damit ich es ja nicht vergesse).

Der Empfang war mehr als angenehm, es gab Prosecco für die Damenwelt und unsere jungen Herren bekamen...Cola (nicht weitersagen).
Inzwischen hatte ich erfahren, dass für diese Sendung Männlein und Weiblein getrennt werden, in einen Männer- und einen Weiberblock. Das sorgte bei und uns Frauen doch schon für leichte Schweissausbrüche: zwei pubertierende Jünglinge alleine in einem Fernsehstudio, getrennt von den Erziehungsberechtigten? Oha, das kann auch unangenehm sein...andererseits, wer wüsste dann schon, dass sie zu uns gehören würden.
So kamen wir also beim Prosecco überein, sollte sich unsere Brut daneben benehmen, wir würden sie einfach verleugnen...

Dann öffnete sich die Tür und gespickt mit gut gemeinten mütterlichen Ermahnungen, die Sendung doch bitte nicht zu sprengen, begab sich die Jugend in ihren Block.

Und wir? Wir stellten mit Entsetzen fest: wir sitzen in der ersten Reihe....VOR den Kameras!!!!
Und nicht nur wir, auch unsere Bäuche und Oberarme und Beine, die sich auf dem Bildschirm, der dankenswerter Weise direkt vor unserer Nase stand, zu doppelter Breite ausweiteten.

Irgendwo hab ich mal gelesen, im Fernsehen sieht man viel dicker aus....ja, das kann ich bestätigen, und ich finde es schon ohne Fernsehen unerträglich....

Wie auch immer, falls jetzt jemand geglaubt hat, diese Sendungen sind eine live-Geschichte, der muss jetzt ganz, ganz tapfer sein....sind sie nicht!!!!
An einem Tag wird eine ganze Woche gedreht, denn offensichtlich handelt es sich bei solchen Kochshows um Fortsetzungsgeschichten, Soup-Operas sozusagen...

Die armen Kandidaten müssen sich immer umziehen zwischendurch und so schauen, als ob sie frisch ans Werk gehen und nicht schon zum fünften Mal hintereinander am Herd stehen.

Und wir mussten so tun, als ob schon Ende Mai ist....dann erst wird diese Folge ausgestrahlt.
All dies wurde uns von einem, offensichtlich unter Strom stehenden, Menschen erklärt, der auch genaue Erklärungen abgab, wann man zu klatschen und wann man zu "mmmmmmhhhhhmmmmm" hat. Das ist offenbar ein wesentlicher Teil dieses Konzepts, dauernd muss das Publikum "mmmmhhhhhhhhhhmmmmmmm" machen.

Ich bekam langsam Fluchttendenzen...aber ich sah auch, wie begeistert der Teenager bei den Übungen mitmachte, "abzugehen". Durchdrehen, klatschen, mit den Füßen stampfen, pfeifen, johlen...von wegen ruhig sitzen und brav sein...pah!!

Noch während ich überlegte, ob ich nicht mit einer Dame in der letzten Reihe meinen Platz tauschen könnte, mussten wir durchdrehen, jaulen, klatschen, stampfen....der Meister kam!

Nun muss ich sagen, ich hab ihn ja schon oft in seinem Restaurant gesehen und da war er immer weiss bekittelt und hinter der Bar, heute kam er im schwarzen Anzug und wurde deswegen von mir nicht sofort erkannt (ok, es kann sein, dass meine Aufmerksamkeit etwas abgelenkt war, von einem der Mitarbeiter, der durch ziemliche Attraktivität auffiel).

Die Show begann. Und ich muss sagen, liebe Fernsehmacher, so rein aus Publikumssicht, es wäre besser, das Publikum MIT dem Gesicht zum Geschehen sitzen zu lassen, als immer nur den Rücken der Protagonisten zu sehen. Ok, Herr Henssler stand ziemlich oft vor mir und ich muss sagen, sein Hintern ist nicht der Schlechteste, also, der Mann ist schon sehr ansehlich, auch von hinten, aber ich hätte halt auch gerne was vom Geschehen gesehen, also in echt, nicht vom Fernseher.

Aber es war recht unterhaltsam, es wurde sogar gekocht und jedesmal, wenn die Kamera in unsere Nähe kam streckten wir uns gerade auf, lächelten und zogen die Bäuche ein.

Aber ein Blick auf die Teenager zeigte, sie hatten Spass und waren sehr begeistert. Diese Begeisterung stieg ins unermessliche, als nach der Show all das von den Kandidaten gekochte auch noch aufgegessen werden durfte.

Überhaupt, nach der Show begann die Show erst richtig....
Man stelle sich vor, viele mittelalterliche Damen (und ja, ich gehörte dort tatsächlich zu den jüngsten) stürzen auf den armen Herrn Henssler zu, um sich Arm in Arm mit ihm fotografieren zu lassen. Diese Fotos werden dann von den die Damen begleitenden Herren mit angespannter Miene gemacht, dann werden noch Fotos von beiden mit dem Koch-Star gemacht und zum Schluss werden auch noch Autogramme gegeben.

Schon als Teenager habe ich mich gefragt, was man denn mit Autogrammen so anfängt? Was bitte habe ich davon, wenn mir jemand seinen Namen irgendwohin kritzelt? Die Telefonnummer, ok, damit kann ich was anfangen (also Herr Henssler, falls Sie mir ihre Telefonnummer zukommen lassen möchten....), das kann ich verstehen, aber eine Unterschrift???

Jedenfalls habe ich die Frage an den Teenager, ob er denn auch ein Foto mit Koch wünsche nur knapp überlebt :-) Aber er stach seine Gabel lieber in den Lachs als in mich...puh :-)

Es war ein unterhaltsamer Nachmittag, aber was soll ich sagen, mit kochen hatte das nicht viel zu tun, eher eine Henssler-Show, aber gut, der Mann ist ja auch wirklich nett anzusehen, von vorne UND hinten....

Auf eine einsame Insel würde ich ihn mitnehmen, vorausgesetzt, es ist immer genug roher Fisch und Sushi-Reis vorhanden...

Achso, die Sendung heisst übrigens Topfgeldjäger und ich habe sie wirklich noch nie gesehen, aber wer schaut auch um 15 Uhr Fernsehen??

....und jetzt werde ich meine liebe Freundin überreden, dass wir da mal als Kandidaten hingehen, denn was die da heute gezaubert haben, das können wir schon lange, oder???????

bei dieser Gelegenheit sei nochmal ihr Blog hier erwähnt, mit tollen Rezepten

Freitag, 13. April 2012

Vertrauen

Der erste Schrei,
das erste Abnabeln,
dir wird ein kleines Bündel auf dem Bauch gelegt und von jetzt auf gleich sind alle Schmerzen vergessen.
Das Bündel gibt seltsame Geräusche von sich und riecht wunderbar.

Die Zeit des Kennenlernens beginnt.

Da ist ein kleines Wesen, dass dir bedingungslos vertraut,
darauf,
...dass du es fütterst, wenn es hungrig ist,
...dass du dafür sorgst, dass es sich immer wohl fühlt,
...dass du es immer dorthin bringst und nimmst, wo es geborgen ist,
...dass du auch ohne Worte verstehst, was gerade wichtig ist.

Die ersten Schritte,
am liebsten in die andere als die gewünschte Richtung.
Aber dann ist da auch eine kleine Hand, die sich vertrauensvoll in eine große Hand legt und so durch die Welt geht.

Die ersten Worte,
endlich verstanden werden und darauf vertrauen, dass Tränen schnell getrocknet werden, wenn es denn doch mal nicht so ist.

Kindergarten, die zweite Abnabelung
spielen mit vielen neuen Freunden, aber mit Vertrauen darauf, jeden Nachmittag wieder abgeholt zu werden und in die Geborgenheit zurückzukehren.
Die Zähne wackeln, die Seele auch,
doch das Vertrauen in die Zahnfee ist ungebrochen.

Schule, die Abnabelung geht weiter
die Welt erschließt sich neu, Buchstaben, Zahlen ergeben plötzlich einen Sinn, eine kleine, eigene Welt entsteht.
Das Vertrauen darauf, immer eine Stelle zu haben, wo es Zuflucht gibt vor Streitigkeiten, Hausaufgaben und neuen Herausforderungen.
Aber auch das Vertrauen darauf, nicht immer alles erzählen zu müssen aber es dennoch zu können.

Die Kreise erweitern sich,
das Vertrauen darauf, auch wenn man alleine unterwegs ist, jederzeit anrufen zu können und abgeholt zu werden, wenn man sich im Großstadtdschungel verlaufen hat.

Pubertät,
die Stimme bricht, der erste Liebeskummer kommt, die Haut gleicht eher einem Minenfeld als einem Babypopo und die Gesichtszüge zeigen nicht mehr ganz so oft ein süßes Lächeln,

....aber dennoch darauf vertrauend, dass du ihn auch liebst, auch wenn er sich zum Kotzen benimmt.

Und was lernen wir daraus? Die Zeit vergeht viel zu schnell....vertrau mir, mein Kind!

Donnerstag, 12. April 2012

Buchtip: Guten Morgen Tel Aviv von Katharina Höftmann

natürlich werden es sowieso nur wieder diejenigen lesen, die das Land sowieso schon kennen, aber es sei allen empfohlen.

http://www.amazon.de/Guten-Morgen-Tel-Aviv-Geschichten/dp/3453602099

Es ist ein Buch, das könnte auch mein Mann geschrieben haben und er hat es auch mit heftigem Kopfnicken gelesen, jede Minute kam ein "genau" und "das ist wohl wahr". Einzig ein Kapitel über die Autofahrgewohnheiten der Israelis hat ihm gefehlt, aber vielleicht setzt er sich ja mal mit der Autorin in Verbindung :-)

Worum es geht?
Eine Berlinerin zieht der Liebe wegen nach Israel und beschreibt augenzwinkernd das Aufeinanderprallen zweier Mentalitäten.

Ich werde auch nie vergessen, wie mein Mann trotzig während Pessach im Supermarkt stand und die Abdeckungen von den verbotenen Lebensmittel reissen wollte und "endlich was anständiges" zum Essen besorgen wollte.

Ein wirklich lustiges kleines Büchlein, schnell gelesen, vermittelt aber wirklich viel von Land und Leuten - und ich weiss jetzt endlich, warum ich so abergläubig bin, es liegt in meinem Blut :-)

Die Autorin hat auch eine Facebook-Seite, wen es also interessiert...

http://www.facebook.com/Guten.Morgen.Tel.Aviv

Mittwoch, 11. April 2012

Festtagsessen: gegrilltest Huhn in Joghurt-Minz-Marinade, Grüne Sauce und Grillgemüse

Wie versprochen hier einige Dinge, die wir über die Feiertage gegessen haben:



Gegrilltes Huhn in Joghurt-Minz-Marinade:
  
Zutaten:
(wichtig, das Huhn muss über Nacht in der Marinade liegen)
mind. 2 Kilo Hühneroberbeine, ohne Knochen und Haut
500 ml Naturjoghurt
Saft einer Zitrone
reichlich frische Minze
2 EL Paprikapulver
4 Knoblauchzehen
4 EL Olivenöl



Zubereitung:

Joghurt, Zitrone, Paprika und Öl miteinander verrühren.
Knoblauch reinpressen und die kleingehackte Minze druntermischen.










Das Huhn unter die Marinade mischen und über Nacht kalt stellen.

Dann einfach auf den Grill. Durch die Marinade wird das Huhn butterweich und super saftig. Wichtig ist allerdings, dass man direkt auf dem Rost grillt und keine Alufolie oder so drunterlegt, denn dann suppt es und wird matschig.
Das ist ein orientalisches Rezept und dort gibt es kein Weicheiergrillen :-)



Frankfurter Grüne Sauce
 
Zutaten:
7 Kräuter (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch)
200 ml Schmand
200 ml Naturjoghurt
3 hartgekochte Eier
Essiggurken
2 EL Senf
Essig / Sonnenblumenöl
Salz/Pfeffer

Zubereitung:
Kräuter hacken und mit den übrigen Zutaten (außer dem Öl) vermischen und mit dem Zauberstab pürrieren, erst danach das Öl nach Geschmack zugeben.

Ein so einfaches wie leckeres Rezept, dazu passen Pellkartoffeln und gekochtes Rindfleisch.


Grillgemüse


nach belieben Gemüse klein schneiden und auf einem Backblech verteilen, mit Olivenöl besprenkeln, ab unter den Grill
(hier habe ich rote, gelbe, orange und grüne Paprika sowie Pilze und Knoblauch genommen)
schnell fertig und immer lecker!

Festtage multikulti

Ich brauche Urlaub!!!! Es liegen ziemlich stressige Tage hinter mir und zeitweise dachte ich, meine Küche, mein Kühlschrank und mein Garten sei ein Lager des hiesigen Supermarktes.
Im Vorfeld der Feiertage habe ich soviel Zeugs angeschleppt, dass ich wirklich froh war, dass dieses Osterfest eines der kältesten der letzten Jahrzehnte war (irgendwie hat die Klimaerwärmung immer noch nicht verstanden, dass sie gerade angesagt ist), denn so konnte ich meine Terrasse als Kühlhaus verwenden.

Diese Feiertage waren auch deswegen so stressig, weil einfach alles an einem Wochenende zusammenkam: Pessach, Ostern und der Geburtstag des Teenagers. Und es überfordert mich wirklich, wenn ich am Donnerstag schon für Dienstag einkaufen muss.

Gut, aber die Feiertage sind rum, alle wurden satt, die Küche sieht wieder einigermassen aus. Und ich habe einige Rezepte gesammelt, allerdings habe ich nicht so viele Bilder, denn daran habe ich meistens nicht gedacht :-)

Vor den Feiertagen bereits habe ich den Kindern versprochen, einen Kalten Hund zu machen. Irgendwie haben sie einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen (jaja, Fernsehen bildet) und waren der Meinung, das sei der ultimative Kuchen.

Tatsächlich konnte ich das schon als Kind nicht leiden, ich habe Kalten Hund immer als süß, süß und süß in Erinnerung. Aber ich mag auch Butterkekse nicht wirklich.

Aber egal, fürsorgende Mutter, die ich bin, gewohnt die Wünsche der lieben Kleinen zu erfüllen, habe ich also einen Kalten Hund gemacht. Das ist wirklich erschreckend einfach und.....erschreckend fettig.

Ich habe also Kokosfett, Puderzucker, Eier und Kakaopulver zusammengemischt, das ganze mit Butterkeksen geschichtet und über Nacht kühlen lassen, und siehe, heraus kam ein Kalter Hund:

das kleine Kind war entzückt und stopfte fröhlich zwei Stücke in sich rein, mir wurde nach dem ersten Bissen echt anders - meine Herren, ist das süß (und ich habe nur die Hälfte des angegebenen Zuckers genommen) - und mächtig....boah!

Der Teenager hat auch ein Stück gegessen und dann beklagt, sein Magen würde sich anfühlen, wie die des Wolfes aus Rotkäppchen, nachdem ihm die Wackersteine eingepflanzt wurden.
Fortan weigerte er sich, den armen, kalten Hund auch nur anzusehen.

Schlussendlich bekam der Mann den restlichen Kuchen mit ins Büro, um seine Mitarbeiter in den Osterurlaub zu verabschieden.
Fazit: auch wenn das Projekt gelungen war, es wird wohl keine Wiederholung geben.

Ansonsten standen die Feiertag wie gesagt im Zeichen der Familienessen und ich behaupte mal, keiner hat Hunger leiden müssen.

Da wir ja hier sehr multikulti sind, sowohl, was die Regionen als auch die Religionen angeht haben wir eigentlich für jeden was dabei gehabt.

Am Samstag begann das jüdische Pessachfest, und obwohl hier nicht koscher gegessen wird, gibt es doch diesen einen Abend, den Seder-Abend, wo ich dann doch auf ein feierliches Essen Wert lege und auch alles gesäuerte Brot verbannt wird. So wurden zu Essen am Samstag Mazzot gereicht, jenes Brot, das nach wirklich nichts schmeckt, aber eben Pessach symbolisiert.

Mein Mann leidet jedes Jahr, aber gut, es gab auch ne Menge anderer Dinge, ausserdem hatte er das gesamte Metro-Schokoladen-Lager ausgekauft und schien auch durchaus willig, es ganz alleine aufzuessen.
Mazzot

Nachdem wir also Samstag hemmungslos geschlemmt hatten, wurden dann am Sonntag Ostereier gesucht. Es war zwar ein wunderschöner, blauer Himmel, aber sowas von kalt...die Eier drohten zu Tiefkühlware zu verkommen...

Das (nicht mehr so) kleine Kind glaubt ja noch fest an den Osterhasen und war sehr beglückt, dass es ihn ja offensichtlich doch gibt, denn wie sonst kann er im Garten Eier verstecken, während alle anderen noch schlafen. Logisch, oder :-)

Gefühlt gerade erst aus der Küche erkommen, musste ich schon wieder darin verschwinden, kündigte sich doch Besuch zum Osterbrunch an. Ich hatte zwar noch einiges vom Vorabend über, aber trotzdem gabs noch einige andere Zutaten. Der Brunch war dann auch sehr lustig, entspannt und sättigend, aber als der Besuch um 17 Uhr ging, da bin ich doch ziemlich platt aufs Sofa gefallen und habe demontrativ nicht in Richtung Küche geschaut...

Der Montag war dann wirklich herrlich, ich habe gegammelt und gegammelt und ein wenig gegammelt....bis ich dann Abends wieder Richtung Küche entschwand, um für den Geburtstag des Teenagers Vorbereitungen zu treffen.

Dieser Geburtstag wurde dann gestern gefeiert und es wurden sage und schreibe, neben allem anderen, 4 Kilo gegrilltest Hühnerfleisch verdrückt....

So, und heute kann ich endlich wieder im Büro entspannen....wir alle sind auf Diät gesetzt, Kind klein wird im Hort durchgefüttert, Kind gross bei den Großeltern und ich esse bestimmt nieeeeeeeeeeeeee wieder was...

Mittwoch, 4. April 2012

Pilz-Tomaten-Omlette oder Gemüse-Tortilla

Heute mal ein Rezept für all diejenigen, die keine Kohlenhydrate zu sich nehmen.



Zutaten (für ein Omlette, das reicht aber locker für zwei Personen):
 2 Eier
1 kleine Zwiebel
6 - 8 Champignons
 1 Tomate
Raspelkäse
Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Zubereitung:
Champignons und Zwiebel in Streifen schneiden,  in einer Pfanne kräftig anbraten. Danach die Tomate würfeln und zugeben, kurz mit durchschwenken lassen. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver kräftig würzen. Danach das Gemüse aus der Pfanne nehmen und den Herd nur noch auf niedrige Stufe einstellen.

Die verquirlten Eier in die Pfanne geben, kurz stocken lassen und dann die Gemüsemischung darauf verteilen, dann den geraspelten Käse drüber streuen. Die Pfanne zudecken und das Ganze bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten stocken lassen.

Danach das Omlette kurz noch mal umdrehen und von der Gemüseseite anbraten.

Mit dem Gemüse nach oben servieren, das klappt am Besten, wenn man einen Teller über die Pfanne legt und dann das Omlette kippt.



Schmeckt übrigens auch kalt sehr gut, dann kann man es in Würfel schneiden.

Sonntag, 25. März 2012

Es gibt Tage...

...da muss man es sich einfach mal gutgehen lassen

Dienstag, 20. März 2012

Das Messer, die Wurst und ich - so ging es weiter

Ihr erinnert euch? Einmal gibt es hier Wurst und schon ziehen wir ein Teppichmesser aus derselben. Die Ereignisse der letzten Wochen haben diese Geschehnisse etwas in den Hintergrund gedrängt, aber hier nun die versprochene Fortsetzung.

Lange tat sich nichts und gerade als ich etwas angesäuert war, weil sich eben so nichts tat, setzte Firma mischau noch eins drauf. Ich bekam einen Brief, der - freundlich ausgedrückt - eine echte Frechheit war. So nach dem Motto, wir haben jetzt das Messer, haben aber festgestellt, solche Messer benutzen wir nicht, wir haben also keine Schuld, werden aber in Zukunft weiterhin auf Qualität achten.

Ehrlich, ich war sauer und hätte bestimmt sofort die Lebensmittelaufsicht angerufen, wäre nicht gerade der Mann meiner Freundin gestorben....irgendwie verging mir da der Kampfgeist.

Dann fingen die Ferien an und wir fuhren in den Skiurlaub (und wenn ich mal Muße habe, werde ich euch von dort auch einiges Skurriles berichten :-) )

Jedenfalls erwartete mich bei der Rückkehr aus den Ferien ein Anruf des netten Herren der Metro, der sich darüber wunderte, noch nichts von der Wurst-Firma gehört zu haben, obwohl er wohl mehrmals versucht hatte, sie zu kontaktieren. Daraufhin erzählte ich ihm von dem Brief und er zeigte sich komplett entsetzt. Er bat mich dann, ihm doch mal diese Briefe zukommen zu lassen, was ich dann auch gerne tat.
Auf meine Frage, was er denn so vorhabe, meinte er, das würde an die Zentrale in Düsseldorf gehen....

So, und jetzt wird es interessant, denn am nächsten Tag (Zufall?) bekam ich einen Anruf vom Inhaber der Firma mischau. Und genau diesen Anruf hätte ich mir gleich am Anfang gewünscht.
Jedenfalls erwies sich der Inhaber als sehr nett und hat - so hoffe ich jedenfalls - meine Position verstanden. Wie das Messer in die Wurst kam, konnte (oder wollte/dürfte) er sich auch nicht erklären. Ich hoffe aber, sie unternehmen alles, dass es nicht mehr wieder vorkommt. Sicher wird er mir auch nicht auf die Nase binden, falls er es doch weiß, wie es passiert ist - muss er ja auch nicht, solange er dafür sorgt, dass nicht noch mehr Messer in der Wurst landen.

Was ich nett finde, er hat uns eine Führung durch seine Fabrik angeboten (haha, ich in einer Fleischfabrik :-) ; die Jungs finden die Idee toll und hoffen natürlich, dass vielleicht die ein oder andere Wurst abfällt :-)

Auch heute hat Herr Mischau hier angerufen, um noch mal Nachzuhaken und zu zeigen, die Angelegenheit ist nicht vergessen. Ein wirklich netter Anruf.
Schade eigentlich, dass dieser blöde Brief geschrieben wurde....

Aber gut, vielleicht haben sie ja was zum Thema Krisenmanagement gelernt und nächstes mal sparen sie sich den Brief und lassen gleich den Chef ran....

Und dann würde ich vielleicht sogar noch mal was von denen kaufen, nachdem ich mich erst mal davon überzeuge, dass da keine Messer mehr drin sind...

Und ihr könnt euch darauf freuen, wenn ich aus der Fleischverarbeitung blogge :-)

Freitag, 24. Februar 2012

Abschied nehmen

Wie nimmt man Abschied, wenn Mann genau weiß, es ist für immer?

Es gibt Erfahrungen, die will man nicht machen und doch zwingt einem das Leben sie auf. Genau dieses Leben, das so ungerecht ist.

Da ist ein Mann, gerade mal Anfang 40, dieser Mann lebt für seine Familie, seine zwei Kinder. Ein Mensch, der vor Lebensfreude sprüht, immer ein Zwinkern in den Augen hat und stundenlang mit den Jungs über die Wiesen bolzt, seinen Kindern Respekt und Liebe aufzeigt, der den Boden anbetet, über den seine Frau läuft - auch noch nach 20 Jahren gemeinsamer Zeit.
Ein Mensch, der immer für seine Freunde da ist, einen großen Freundeskreis hat, ein Mensch der einfach glücklich und zufrieden im Leben .... war

Denn mitten aus dem Nichts hat die tückische Krankheit zugeschlagen, hat einfach alles kaputt gemacht...das Leben!

Ein Jahr und drei Monate hat er gekämpft, unmenschliche Kräfte aufgebracht, um seine Kinder aufwachsen sehen zu dürfen, schon längst schien seine Zeit um.
Jetzt ist es soweit, er kann nicht mehr, es geht nicht mehr, Tage? Wochen? Stunden?

Heute hat er seine Freunde um sich gesammelt, hat Abschied genommen. Es wurden Geschichten erzählt, es wurde gelacht, geweint und es wurde gemeinsam geschwiegen.

Wie nimmt man Abschied, wenn man zum Abschied sagt, ich komm in einigen Tagen wieder und als Antwort kommt:"wenn ich dann noch bin"

Es gibt Erfahrungen, die sollte man nicht machen müssen...

Dienstag, 21. Februar 2012

was sicher nicht ins Essen gehört oder wie kommt das Messer in die Wurst

Es ist bekannt, ich esse kein Fleisch und jetzt weiss ich auch wieder warum.
Und eigentlich mag ich auch dieses Internet-Bashing verschiedener Firmen nicht, aber da sich die betroffene Firma so unprofessionell benimmt, habe ich mich dazu entschieden, es doch zu tun.

Und weil ich einfach finde, in eine Wurst gehört kein Teppichmesser!!!

Denn genau das ist es, was ich dort gefunden habe, besser aus dem Munde des Kindes gefischt habe.



Also der Reihe nach. Begonnen hat die Geschichte am 10.12.11 als ich in der Metro ein Paket Original Berliner Currywurst ohne Darm gekauft habe. Mein Mann ist Berliner und diese Art der Wurst erweckt in ihm Kindheiterinnerung.  Gute Ehefrau die ich bin, habe ich das Riesen-Paket gekauft. Ein Teil der Wurst wurde zum Fondue verwendet, der andere Teil eingefroren.

Ja, und genau diese Teile taute ich am 13. Februar, also genau vor einer Woche, wieder auf. Der Teenager hing mit einem Magen-Darm-Virus über der Schüssel, ich hatte im Büro gegessen, also dachte ich, bekommt das kleine Kind eben mal eine Currywurst - selten genug hat er dieses Vergnügen.
Also wurde eine Wurst geschnibbelt, mit Currypuvlver und KetchUp verziert (ehrlich, so was gibt es bei uns vielleicht einmal im Jahr) und dem Kinde vorgesetzt.

Kind kaut, Kind schmatzt, Kind spuckt...."Ihhh, da ist Knochen drin" Häääää?? Knochen in der Wurst?
Na, und dann habe ich mir das Teil angeschaut...ein rotes, abgebrochenes Plastikteil, vorne eine scharfe, metallene Messerspitze wie bei einem Teppichmesser.

Zunächst war ich nur erleichtert, dass das Kind gespuckt hat, die Reste plus die noch im Topf befindlichen drei Würste wanderten in den Müll.

Aber irgendwann befand ich dann doch, irgendwer müsste verständigt werden. Aber wer? Ordnungsamt? Verbraucherzentrale? Oder gar die Presse, wie eine staatsanwältlich bewanderte Freundin vorschlug?
Nein, ich bin ja ein Harmoniehörnchen und kam zu der (wohl doch etwas naiven) Entscheidung, das Handelsunternehmen muss informiert werden, die können bestimmt die richtigen Hebel ziehen.

Also habe ich bei der Metro angerufen. Und da muss ich sagen, die haben SOFORT reagiert, haben mich sofort zur betreffenden Filiale und deren Leiter durchgestellt, der sehr professionell reagiert hat und erst mal herausgefunden hat, wann ich das Produkt gekauft habe, hat wohl die Ware (naja, wird wohl schon ne andere Charge gewesen sein) aus dem Regal genommen und versprochen, sich mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen.

Die Nacht war etwas unruhig bei mir, wusste ich doch nicht, ob vielleicht andere Plastik- und/oder Messerteile im Kinde verblieben waren. Und mir wurde schlecht bei dem Gedanken, das Kind hätte einfach runtergeschluckt und sich die Speiseröhre, den Darm oder was auch immer aufgeschlitzt. Denn das Messer war scharf, ich konnte ein Stück Papier damit durchschneiden.

Der nächste Tag kam und meine positive Meinung gegenüber der Metro festigte sich, hat mich doch ein sehr netter Herr von der Qualitätssicherung angerufen, der mir versicherte das Messer und die restlichen Würste (die ich am Abend vorher zur Metro gebracht hatte) gefunden zu haben und an den Hersteller geschickt zu haben. Außerdem fragte er an, ob er meine Daten an den Hersteller geben dürfe, damit dieser sich mit mir in Verbindung setzen könne. Klar, gerne!

Zwischenzeitlich bin ich mal zum Metzger meines Vertrauens gegangen und habe ihm die Bilder des Messers (denn das Original"Beweismittel hatte ich ja der Metro und somit leider dem Hersteller überlassen) gezeigt, um in Erfahrung zu bringen, wie sowas in eine Currywurst ohne Darm kommen kann.
Es ist ganz simpel: Currywürste ohne Darm werden wohl in Plastik gegart, damit sie in Form kommen, diese enge Plastikhülle wird am Ende des Produktionsprozesses abgeschnitten...womit? Mit kleinen Messern, so wie ich eines gefunden habe.

Was mir nicht klar ist, fällt dieser Firma, die im Internet ihre Qualität preist, eigentlich nicht auf, dass ihnen ein Messer abgebrochen ist? Wird da nicht alles versucht, zu verhindern, dass sowas in Kundenmägen landet? Oder denken die, wer sowieso so einen Scheiss in sich reinfr...t, der hat eh einen Magen aus Stahl und ein wenig mehr kann nicht schaden?

Wie auch immer, die Metro kümmerte sich, informierte aber offensichtlich nur den Hersteller.
Und der? Immerhin ziemlich schnell setzte sich dieser Hersteller mit mir in Verbindung.

Mit einem Anruf, um zu hören, wie und wo ich genau das Messer gefunden habe?

Nein, mit einem Brief, der nahe an einem Standardbrief ist:

 "beziehen uns auf ihre Reklamation (Halllooooooooooo???? Keine Reklamation!!!! Die Wurst war nicht schlecht oder verdorben, es steckte ein Messer drin!!!!!!!!!).....bedauern die Ihnen und Ihrem Kind entstandenen Umstände (hey, kein Umstand...ein Messer im Mund!)
....Sobald wir unsere internen Untersuchungen abgeschlossen haben, werden wir uns umgehend bei Ihnen melden, um Sie ausführlich über die Ergebnisse unserer Untersuchungen zu informieren."

Dieser Brief wurde am 15.2. geschrieben, heute haben wir den 21.2. und was kam seitdem?????
Nichts, gar nichts!!!!!
Wielange brauchen die um herauszufinden, dass das ein Messer von denen war? Wielange brauchen die, um Ergebnisse zu Tage zu führen?

Was ich erwartet habe? Na, zumindest das, was die Metro getan hat, hier mal anrufen und sich PERSÖNLICH zu entschuldigen und mir zu erklären, wie ein verdammtes Messer in die Berliner Currywurst ohne Darm kommt.
Die Firma hat einen wunderbaren Facebook-Account, die sind sehr aktiv, aber einen Telefonhörer in die Hand zu nehmen oder einen netten, persönlichen Brief zu schreiben, das geht offensichtlich nicht!!!

Wollt ihr das Messer nochmal sehen, liebe Firma?
Originalzutat der Berliner Currywurst ohne Darm der Firma mischau...




das Ding war im Mund meines Kindes!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und ihr schafft es nur zu einem Formbrief????? Super!

Und die Metro? Die rief gestern an (wohlgemerkt, die Zentrale) und fragte, ob denn alles zu meiner Zufriedenheit gelaufen sei....nein, ist es nicht ganz, jedenfalls nicht von Herstellerseite!

Insofern werde ich jetzt doch an die Verbraucherzentrale, das Ordnungsamt oder die Presse gehen.
Mal sehen, bis morgen gebe ich ihnen noch Zeit, wenn dann immer noch Schweigen im Walde ist, ruf ich erst mal die Verbraucherzentrale an.

Ich möchte hier übrigens noch ausdrücklich das Verhalten der Metro loben, die haben ein super Krisen- und Betreuungsmanagement gemacht. 
Hey, und ich hab sogar das Geld für die Würste zurückbekommen :-)

Fortsetzung folgt....

Sonntag, 5. Februar 2012

Buch, Bücher, eBook und viel zu wenig Zeit

Es gab eine Zeit, die Vorkinderzeit, da verbrachte ich meine freie Zeit generell auf dem Sofa mit einem Buch vor der Nase. Es kamen die Kinder, die freie Zeit verschwand.

Ich kann mich an eine Woche erinnern, die Kinder waren klein, und ich nahm mir eine Auszeit, packte meinen Koffer voll mit Büchern, verschwand auf eine norddeutsche Insel - nur ich und die Bücher - und las und las und las und....

Die Zeiten digitalisierten sich und obwohl ich ja durchaus Computerafin bin (haha) war meine Meinung zum Thema eBook klar: "So was kommt MIR nicht ins Haus" Bücher muss man anfassen, knicken und knautschen können.

Lange habe ich durchgehalten, sehr lange, aber dann ist Herr Jobs gestorben und ich habe beschlossen, seine Biografie lesen zu müssen, aber natürlich nicht einfach so....die Jobs-Biografie gehört, meiner Meinung nach, auf ein iPad.

Also wurde sie geladen.....und so nahm das Geschehen seinen Lauf......ich stöberte bei iBooks, bei Amazon und smashbooks.....das war es dann wohl.
Die Fülle der, gerade englischsprachigen, Bücher, die man für gar kein oder wenig Geld aus dem Netz saugen kann ist einfach enorm.
Jeden Tag kommen neue Bücher hinzu, und meine Zeit wird nicht mehr.

Aber es ist wie früher: jede freie Minute sitze ich auf dem Sofa und lese....nur habe ich kein Buch mehr vor der Nase, sondern ein iPad....

....und ich erwische mich bei dem Analogbuch, was ich derzeit lese (Jonathan Kellerman, Mystery) dabei, wenn ich ein Wort nicht verstehe, draufzutippen, um das Wörterbuch zu aktivieren :-)

Sonntag, 29. Januar 2012

Oreomanie oder Oreo-Brownies

Es schwappt ein Virus durch die reale sowie die virtuelle Welt. Kinder und Erwachsene sind gleichsam anfällig und wer einmal davon befallen ist, bekommt ihn nicht mehr los...

Der Virus ist schwarz und rund, er klemmt eine weiße Creme aus was auch immer ein und nennt sich


Hier im Hause sind wir schon lange infiziert (auch wenn ich ja wirklich tapfer bin und derzeit entsage)...
Jedenfalls naht der Geburtstag des jüngeren Kindes und auf die Frage, was er sich wünscht, kam die Ansage, Brownies und Oreo-Cupcakes.
Dies brachte mich auf die Idee, mal ein Experiment zu wagen und beides zu mischen...also nahm ich mein bewährtes Brownie-Rezept und verfeinerte es mit Oreos und ich muss sagen, was dabei herauskam - man kann es wohl essen, gemessen an der Zeit, die es brauchte, bis sich die Hälfte aufgelöst hatte (und der Tatsache, dass der Teenager nicht im Hause weilt und ich ja abstinent bin).

Falls also noch jemand infiziert sein sollte, hier das Rezept:

Zutaten:

50 gr. Vollmilchschokolade
50 gr. Kakaopulver
1 Vanillestange
1/4 Glas Milch
200 gr. Butter
4 Eier
2 Pk. Vanillezucker
1 TL Backpulver
4 EL Mehl
2 Pk. Oreo-Kekse
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Zunächst die Oreos in einen Gefrierbeutel packen und sich dann am Besten ein Kind schnappen und...
...solange draufhauen lassen, bis nur noch Krümel übrig sind
Danach die Schokolade mit dem Kakaopulver, Milch und Vanilleschote (Mark und Schote trennen) hinzugeben (im Originalrezept der Brownies kommt noch 1/4 Glas Zucker dazu, das habe ich aber weggelassen, weil ja die Oreos ziemlich süß sind). Jetzt alles auf dem Herd zu einer Masse schmelzen lassen.
Danach 200 Gramm Butter hineinschmelzen lassen. Wenn die Butter komplett verschmolzen ist, die Masse etwas auskühlen lassen (und jetzt auch die Vanillestange entfernen). In dieser Zeit vier Eier trennen und die Eigelbe unter die Masse rühren (vorsicht, dass es kein Rührei gibt :-))
Die übrigen Eiweiß zu Eischnee schlagen
Jetzt Mehl und Backpulver in die Masse sieben. Anschließend glatt rühren
Jetzt einen Teil (ca. die Hälfte) der geschlagenen und zerkrümelten Oreos zugeben und verrühren.
Dann den Eischnee vorsichtig drunterheben (Ohne die Oreos und mit dem Zucker kann man die Masse dann auch kalt stellen und wunderbar als Mousse au Chocolat essen. Das haben wir schon öfter gemacht und es kam immer sehr gut an.).
Die Masse dann in eine Brownieform gießen und die restlichen Oreo-Krümel drauf verteilen.
Alles bei 180° 40 Minuten lang backen lassen, anschließend im Ofen auskühlen lassen.
Essen nicht vergessen :-)

Dienstag, 24. Januar 2012

leckere Leckereien bei den Leckermäulchen

es gibt einen Blog, der einfach grossartige Rezepte hat. Viele dieser Rezepte durfte ich schon probieren und bei der Dame, die diesen Blog rezeptiert, ist der Teenager jede Woche zum Essen.

Ich kann euch das nur ans Herz legen....:-)

http://unsereleckersten.blogspot.com/

GUTEN HUNGER...

Von Kleinen, die unbedingt groß werden wollen

Als ich letztes Jahr diesen Blog begann, da war es noch da, mein kleines Pokémon. Doch irgendwann, während meiner, zugegeben sehr langen, Blogpause, ist es einfach sang- und klanglos verschwunden.

Man könnte denken, da hier ja schon ein Teenager wohnt, ich bin damit klar, denn ich habe es ja schon einmal durchgemacht. Aber das ist eben gerade nicht so, denn der Große war eben immer der Große, es war alles nicht so schlimm, denn es war ja immer noch ein Kleiner da.
Was aber, wenn der Kleine plötzlich auch nicht mehr der Kleine ist und es auch nicht mehr sein möchte?

Es fängt mit kleinen Schritten an, plötzlich möchte er nicht mehr die Anziehsachen hingelegt bekommen, er liest sich hier was durch und dort etwas (ok, von Büchern reden wir hier natürlich nicht, denn die beißen ja bekanntlich). Er erweitert seine Kreise.
Der große Bruder wird nicht mehr ganz so hingebungsvoll angehimmelt und die Hosen werden plötzlich alle zu kurz, die Schuhe zu klein.
Die geliebten Pokémon-Stofftiere sitzen unbeachtet in der Ecke, Indianer Jones hält Einzug. 

Alles nicht schlimm, aber irgendwann merkt man, auch der Kleine ist ein Großer geworden.

Seit längerem schon äusserte er den Wunsch, er möchte aussehen "wie Papi", der kurze Haare hat.
Lange habe ich mich dagegen gewehrt, in einer ersten "Aktion" wurden die Haare von ganz lang auf etwas länger gestutzt, in der Hoffnung, das würde ihm reichen.

Tat es nicht, heute dann der "Kahlschlag". Er ist glücklich, ich den Tränen nahe.
Mein Kind ist mir fremd, er sieht plötzlich groß aus, nicht mehr klein und schnuffig....

Er findet es toll...und ich hab keinen Kleinen mehr, der nachwächst....

Wie gesagt, nichts Schlimmes, lediglich der Lauf der Natur....aber......hach ja....

Samstag, 21. Januar 2012

Eine kleine Bildergeschichte...

Das kleine Pokémon (das aus dieser Phase inzwischen herausgewachsen ist, aber davon irgendwann später) und ich haben gestern spontan beschlossen zu verreisen.

Die Reise beginnt hinterm Deich rechts...wobei es doch recht langweilig ist hier. Ob es in der Stadt wohl aufregender ist?
Hamburg, Tor zur Welt. Hafen- und Handelsstadt mit der sagenhaften Köhlbrandbrücke oder...
...den Landungsbrücken, legendäre Filmkulisse und ein Muss bei jedem Hamburg-Besuch   
....aber diese verstopften Strassen, überall hupt und blinkt es. Diese Hektik war uns dann doch zu viel und wir beschossen den schnellsten Weg hier raus zu nehmen...
Fuhlsbüttel - das Tor zur Welt! Naja, fast jedenfalls :-)


"Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir freuen uns....
....Sie an Bord unseres Fluges von Hamburg nach.....
....Stockholm begrüssen zu dürfen und hoffen....
....Sie haben eine angenehme Zeit bei uns an Bord"

Skandinavien, endlose Fjorde, endlose Brücken, endlose.......

nach endlosem Schauen und Bewundern, beschlossen wir eine Fähre zu nehmen, die und bei Tag....
.....und bei Tag leicht schaukelnd über das weite, einsame Meer brachte. Nur um bei Aussteigen festzustellen...



...es ist bitter kalt hier :-) Und dunkel....wo?
Grönland, Land des ewigen Eises und wo die.....
...Hotels ins Eis gebaut sind
Wir sind aber nicht für diese Temperaturen gemacht, also haben wir uns doch schnell aufgemacht und nach etwas wärmeren gesucht....

Miami - South Beach, von hier ist es nur ein Katzensprung nach....
Cape Carneveral, Orlando und natürlich.....
....die Keys. Ok, hier könnte es man (und ich sowieso) natürlich für immer aushalten. Ehrlich, was braucht man (und ich sowieso) mehr als Palmen, Strand, Sonne und gutes Essen? Aber das Kind, das will Unterhaltung, Spass und Action...also soll er das auch bekommen. Wo ginge das besser als in....
...LAS VEGAS!!!!!!!
Die Börse ist leer, also schauen wir uns das Naturschauspiel in der Wüste an - den Grand Canyon. Sehr beeindruckend, aber ehrlich, Steine und Berge haben wir ja auch in Europa, oder. Und da es schon spät geworden ist und wir ja sowieso zum Abendessen zu Hause erwartet werden, beschliessen wir, zum Abschluss uns....
....die Alpen anzuschauen. Ein Gewirr aus Strassen, Brücken und Tunneln...
...und durch diesen schlängelt sich dann auch unsere Eisenbahn und nach einer aufregenden Reise um die Welt sind wir wieder da, wo wir angefangen haben...
...in der Speicherstadt mit ihren vielen, alten Kontoren und den Milliarden von Touristen, die sich im Doungeon gruseln wollen oder einfach nur einen frisch gerösteten Kaffee trinken wollen, oder einfach einen entspannten Nachmittag mit vor Begeisterung hyperventilierenden Kindern hier verbringen wollen:
Ein Besuch lohnt sich und den Freitag-Nachmittag kann ich nur empfehlen, wir waren fast alleine unterwegs, keine Schlangen und nur leere Räume. Und hinterher? Da gibt es dann auch was für gestresste Mütter....