Mittwoch, 11. April 2012

Festtage multikulti

Ich brauche Urlaub!!!! Es liegen ziemlich stressige Tage hinter mir und zeitweise dachte ich, meine Küche, mein Kühlschrank und mein Garten sei ein Lager des hiesigen Supermarktes.
Im Vorfeld der Feiertage habe ich soviel Zeugs angeschleppt, dass ich wirklich froh war, dass dieses Osterfest eines der kältesten der letzten Jahrzehnte war (irgendwie hat die Klimaerwärmung immer noch nicht verstanden, dass sie gerade angesagt ist), denn so konnte ich meine Terrasse als Kühlhaus verwenden.

Diese Feiertage waren auch deswegen so stressig, weil einfach alles an einem Wochenende zusammenkam: Pessach, Ostern und der Geburtstag des Teenagers. Und es überfordert mich wirklich, wenn ich am Donnerstag schon für Dienstag einkaufen muss.

Gut, aber die Feiertage sind rum, alle wurden satt, die Küche sieht wieder einigermassen aus. Und ich habe einige Rezepte gesammelt, allerdings habe ich nicht so viele Bilder, denn daran habe ich meistens nicht gedacht :-)

Vor den Feiertagen bereits habe ich den Kindern versprochen, einen Kalten Hund zu machen. Irgendwie haben sie einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen (jaja, Fernsehen bildet) und waren der Meinung, das sei der ultimative Kuchen.

Tatsächlich konnte ich das schon als Kind nicht leiden, ich habe Kalten Hund immer als süß, süß und süß in Erinnerung. Aber ich mag auch Butterkekse nicht wirklich.

Aber egal, fürsorgende Mutter, die ich bin, gewohnt die Wünsche der lieben Kleinen zu erfüllen, habe ich also einen Kalten Hund gemacht. Das ist wirklich erschreckend einfach und.....erschreckend fettig.

Ich habe also Kokosfett, Puderzucker, Eier und Kakaopulver zusammengemischt, das ganze mit Butterkeksen geschichtet und über Nacht kühlen lassen, und siehe, heraus kam ein Kalter Hund:

das kleine Kind war entzückt und stopfte fröhlich zwei Stücke in sich rein, mir wurde nach dem ersten Bissen echt anders - meine Herren, ist das süß (und ich habe nur die Hälfte des angegebenen Zuckers genommen) - und mächtig....boah!

Der Teenager hat auch ein Stück gegessen und dann beklagt, sein Magen würde sich anfühlen, wie die des Wolfes aus Rotkäppchen, nachdem ihm die Wackersteine eingepflanzt wurden.
Fortan weigerte er sich, den armen, kalten Hund auch nur anzusehen.

Schlussendlich bekam der Mann den restlichen Kuchen mit ins Büro, um seine Mitarbeiter in den Osterurlaub zu verabschieden.
Fazit: auch wenn das Projekt gelungen war, es wird wohl keine Wiederholung geben.

Ansonsten standen die Feiertag wie gesagt im Zeichen der Familienessen und ich behaupte mal, keiner hat Hunger leiden müssen.

Da wir ja hier sehr multikulti sind, sowohl, was die Regionen als auch die Religionen angeht haben wir eigentlich für jeden was dabei gehabt.

Am Samstag begann das jüdische Pessachfest, und obwohl hier nicht koscher gegessen wird, gibt es doch diesen einen Abend, den Seder-Abend, wo ich dann doch auf ein feierliches Essen Wert lege und auch alles gesäuerte Brot verbannt wird. So wurden zu Essen am Samstag Mazzot gereicht, jenes Brot, das nach wirklich nichts schmeckt, aber eben Pessach symbolisiert.

Mein Mann leidet jedes Jahr, aber gut, es gab auch ne Menge anderer Dinge, ausserdem hatte er das gesamte Metro-Schokoladen-Lager ausgekauft und schien auch durchaus willig, es ganz alleine aufzuessen.
Mazzot

Nachdem wir also Samstag hemmungslos geschlemmt hatten, wurden dann am Sonntag Ostereier gesucht. Es war zwar ein wunderschöner, blauer Himmel, aber sowas von kalt...die Eier drohten zu Tiefkühlware zu verkommen...

Das (nicht mehr so) kleine Kind glaubt ja noch fest an den Osterhasen und war sehr beglückt, dass es ihn ja offensichtlich doch gibt, denn wie sonst kann er im Garten Eier verstecken, während alle anderen noch schlafen. Logisch, oder :-)

Gefühlt gerade erst aus der Küche erkommen, musste ich schon wieder darin verschwinden, kündigte sich doch Besuch zum Osterbrunch an. Ich hatte zwar noch einiges vom Vorabend über, aber trotzdem gabs noch einige andere Zutaten. Der Brunch war dann auch sehr lustig, entspannt und sättigend, aber als der Besuch um 17 Uhr ging, da bin ich doch ziemlich platt aufs Sofa gefallen und habe demontrativ nicht in Richtung Küche geschaut...

Der Montag war dann wirklich herrlich, ich habe gegammelt und gegammelt und ein wenig gegammelt....bis ich dann Abends wieder Richtung Küche entschwand, um für den Geburtstag des Teenagers Vorbereitungen zu treffen.

Dieser Geburtstag wurde dann gestern gefeiert und es wurden sage und schreibe, neben allem anderen, 4 Kilo gegrilltest Hühnerfleisch verdrückt....

So, und heute kann ich endlich wieder im Büro entspannen....wir alle sind auf Diät gesetzt, Kind klein wird im Hort durchgefüttert, Kind gross bei den Großeltern und ich esse bestimmt nieeeeeeeeeeeeee wieder was...

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