Dienstag, 10. Mai 2011

eine unendliche Geschichte von Inkompetenz

Da mein Sohn sich die Spuckeritis eingefangen hat, habe ich jetzt mal die Zeit die unglaublichen Erlebnisse der modernen Telekommunikation aufzuschreiben.

Alles fing ganz harmlos an, wir waren/sind bei einem Telefonanbieter, der uns das blaue vom Himmel versprochen hatte, was unsere Internetleitung betraf. Tatsächlich brach die Leitung des Öfteren zusammen, was ärgerlich ist, weil ich relativ oft von zu Hause aus arbeiten muss.

Jedenfalls, mein Diplom-Informatiker-Gatte kündigte diesen Anschluß, oder besser, wollte dies tun. Telefonisch hat sich dann eben dieser Diplom-Informatiker-Gatte tatsächlich bequatschen lassen, bei diesem Unternehmen zu bleiben, dafür würden sie uns zum 1. Juni eine schnellere, bessere, höhere, größere, was-weiss-ich Leitung schalten, natürlich ohne Zuzahlung.

Ich erinnere mich an meine Worte zum Gatten: "Wenn sie das so einfach können, warum haben sie uns dann nie die Leitung geliefert, die wir eigentlich haben sollten?

Mein Einwand, wenn wir schon bei der Gesellschaft bleiben würden, dann doch besser alles beim Alten zu lassen, wurde vom Dipl-Inf. mit einem geseufzten Augenbrauenhochziehen quittiert.

An dieser Stelle möchte ich nochmal an den ersten Satz der Informatik-Erstsemester-Einführung erinnern:
Never change a running System

Aber, zugegeben, ist beim Dipl-Inf. ja auch schon einige Jahrzehnte her und man kann sich ja schließlich nicht an alles erinnern....

Also, wir haben unseren Anschluß NICHT gekündigt, sondern lediglich eine schnellere Datenverbindung bestellt.

Die Woche nach Ostern hatte ich quasi-frei, was bedeutet arbeiten ja, aber ganz entspannt von zu Hause. Dienstag schlurfe ich also zum Arbeitzplatz:
Rechner an,
Firefox angeschmissen - nix!
Mails abgefragt - nix!

Gut, passiert hier öfter mal, also runter zum Router, neu gebootet - nix!
Das Wetter war herrlich, ich entspannt, also einen Kaffee gemacht, nach einiger Zeit wieder dasselbe.
Immer noch nix.

Ok, irgendwann dachte ich, ich frag mal nach, was eigentlich so los ist, suche das Telefon, drücke die Taste und -
NIX!!!!!!!!!!!!!!!

Per Handy habe ich dann mal versucht, uns anzurufen, am Handy Freizeichen, aber hier hat nichts geklingelt.
Also habe ich unseren Provider vom Handy aus angerufen, die Zeit in der Warteschleife brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Nach gefühlten 20 Stunden hatte ich tatsächlich jemand in der Leitung,
ja, also, warum das jetzt nicht gehen würde, müsste sie erst prüfen, bei ihr würde stehen, die Leitung sei erfolgreich umgestöpselt worden.
Ob ich denn sicher sei, dass nichts ginge?

Äh ja, bin ich!
Warten Sie....
Tüddeldüüüüü - bitte warten Sie, sie werden sofort verbunden - Tüddeldüüüü

Irgendwann hatte ich dann jemanden dran, der mir sagte, Schuld ein Stecker, der in unserer Telefondose umgesteckt werden müsste, und dass könne nicht sein Unternehmen, dazu müsste ein Techniker der T...(ihr wisst schon) bei mir vorbeikommen, denn denen würden die Leitungen gehören.

Er versprach, einen Termin auszumachen und mir dann Bescheid zu geben.
Bis dahin seien sie aber großzügig bereit, das Festnetz auf mein Handy umzuleiten, damit Anrufe nicht mehr ins Leere laufen. Großzügigerweise würden dafür auch keine Gebühren berechnet...

Um die ganze Sache mal abzukürzen.
Der erste Techniker der T.... sollte am nächsten Tag um 15:00 Uhr kommen. ICH war da, der Techniker nicht.
Also wieder in die Warteschleife...

Ja, der Techniker hatte halt schon Feierabend, aber in zwei Tagen würde er kommen, gleich um 7:00 Morgens.

ICH war da...der Techniker????
Warteschleife....
Ja, also, die T....ist so, die boykottieren das halt.
Rufen Sie doch mal bei der T... an
Warteschleife, immerhin mit anderer Musik (übrigens, immer vom Handy aus)
Die Mitarbeiter des Callcenters der T... zeichnen sich im Übrigen dadurch aus, dass sie zwar genauso inkompetent sind, wie die unseres Providers, dafür aber um Stufen unfreundlicher.
Dieser T....Mitarbeiter legte einfach auf, als ich ihn fragte, wieso seine Techniker nicht auftauchen würden.

Also, ich kann das hier wirklich abkürzen, inzwischen kenne ich glaube ich bei unserem Provider jeden Mitarbeiter des Callcenters und das Problem an sich ist auch noch nicht gelöst, wir haben jetzt eine Übergangs-Festnetznummer und einen USB-Stick (den wir sogar behalten dürfen, falls wir irgendwann wieder regulär ans Netzt angeschlossen werden) und weder die T.... noch die andere Firma wissen, was eigentlich los ist.
Ein Techniker hat sich die Dose immer noch nicht angesehen.
Telefonrechnungen bezahle ich im Moment nicht und eigentlich bin ich auch der Meinung, dass sie mir meine Handyrechnung zahlen müssen, zumindest den nicht unerheblichen Teil, den ich in irgendwelchen Warteschleifen gehangen haben.
Aber da sind wir noch nicht so ganz einer Meinung.

Tolle Geschichte, oder? Und sie ist noch nicht zu Ende :-)

1 Kommentar:

  1. Ach Du Schande, das ist ja ätzend! Mit Telefonfirmen hat man nur Ärger! Hoffentlich läuft bald wieder alles rund.

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