Freitag, 22. April 2011

Mein kleiner Schuhkarton

Gestern Mittag - nachdem die Hektik der Ostereinkäufe erledigt war und ich noch eine halbe Stunde hatte, bevor das kleine Pokémon abgeholt werden mußte - schnappte ich mir eine Decke und legte mich in unserem kleinen Rasen in die Sonne. Unser Garten ist winzig, deswegen nennen wir ihn auch nur unseren Schuhkarton.

Ich lag dort jedenfalls, die Sonne brannte auf das Gesicht, und ich genoss einfach.
Genoss den in der ferne rauschenden Stadtverkehr, der vom Summen der Bienen und Gepiepse der Vögel deutlich übertönt wurde.
Genoss den Geruch des gestern gemähten Grases und Nachbars Flieder.
Genoss das Schnurren der Nachbarskatze, die um meine Beine strich.

Und währenddessen kam ich ins Philosophieren. Wie klein unsere eigene Welt doch ist.
Da lag ich nun in meinem kleinen idyllischen Schuhkarton und war rundum zufrieden mit mir und meiner Welt....

...während woanders die Menschen zugrunde gebombt werden
...während in Japan die Luft und das Meer (ver)strahlt
...während zwei mir sehr nahe stehende Menschen mit dem Tode ringen

All das ging mir durch den Kopf und wie gut der Mensch sich doch auf sich selbst konzentrieren kann, um nicht an all dem Elend zu zerbrechen, immer wieder Nischen des eigenen Wohlbefindens findet und ausblenden kann.

All das ging mir durch den Kopf
...in meinem kleinen Schuhkarton

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